Unfassbar.

Wie meistens bei einem großen Konflikt, kann man zu Recht beide Seiten kritisieren. Das gilt auch für die Ukraine, für Kiew, für #Euromaidan. Es gibt sie, die Filme, die zeigen, wie auf ukrainische Polizisten Molotovcocktails geworfen werden und Polizisten brennende Kollegen löschen müssen. Schon vor fast einem Monat habe ich das kritisiert.

Was sich aber das Regime und sein Präsident erlaubt, ist unglaublich. Präsident Janukowitsch, der Scharfschützen auf deutlich gekennzeichnete medizinische Helfer ansetzt, gehört vor dem internationalen Strafgerichtshof wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklegt.

Mit Selbstverteidigung oder den angeblichen „Kampf gegen Terrorismus“ lässt sich das Erschießen von unbewaffneten Zivilisten nicht erklären.

Der Staat, egal welcher, hat eine Vorbildfunktion, und darf nicht – egal was seine Gegner machen – willkürlich Menschen ermorden. Das Erschießen von medizinischen Helfern ist keine Notwehr.

Aber den Gewaltherrschern in Kiew geht das noch nicht weit genug. Jelena Bondorenko, Vertraute von Präsident Wiktor Fedorowytsch Janukowytsch, ist das noch nicht genug, wie sie im Interview mit Spiegel Online sagt:

SPIEGEL ONLINE: Scharfschützen feuern in die Menge. Wieso geht die Staatsmacht so hart vor?

Bondarenko: Ich glaube, das Vorgehen der Sicherheitskräfte ist noch gar nicht hart genug.

Unfassbar. Ekelhaft. Menschenverachtend. 

Angriffe auf Polizisten (schon älter):

Scharfschützen schießen auf Zivilisten:

Ach, und die Medienberichterstattung ist auch mal wieder schwach. Warum kriegt es kein Online-Medium hin, einen auf deutsch kommentierten Live-Stream bereit zu stellen? Streams gibt es genug. Haben die vor lauter Sparanstrengungen keine Mitarbeiter, die ukrainisch sprechen?