Christian Wulff wurde nun freigesprochen. War ja zu erwarten.
Aber war nun alles unfair, hätte er Bundespräsident bleiben sollen, ist er die Unschuld vom Lande?
Naja. Schauen wir uns doch mal an, um was es eigentlich im Kern ging:
Ende 2011 wurden in der Presse Vorwürfe erhoben, Wulff habe eine Anfrage im niedersächsischen Landtag im Jahr 2010 falsch beantwortet. In der Frage ging es um geschäftliche Beziehungen zum Unternehmer Egon Geerkens. Wulff hatte angegeben, es beständen keine geschäftlichen Beziehungen. Die Bildzeitung hat ermittelt, dass Wulff für den Kauf eines Hauses in Großburgwedel im Jahr 2008 einen Kredit über 500.000 Euro von der Ehefrau des Unternehmers erhalten habe. Geerkens hat danach dem Spiegel mitgeteilt, er habe die Verhandlungen über den Kredit geführt und sei an dessen Abwicklung beteiligt gewesen.
(aus der Wikipadia: Wulff-Affäre)
Wie auch Roland Nelles bei Spiegel Online schreibt: „Präsident sein kann nur, wer wirklich zum Vorbild taugt“. Und Wulff war offensichtlich kein taugliches Vorbild. Eine Straftat ist das nicht. Aber unschuldig ist er auch nicht. Politisch und moralisch.
shmem
Als ob Unschuld notwendiges Attribut eines Bundestagspräsidenten wäre! Das ist doch nebensächlich. Ein Bundespräsident braucht weniger eine weiße Weste als keinen Intimfeind als Justizminister in Hannover, der weisungsbefugt der Stadtsanwaltschaft gegenüber ist. Genug Chuzpe muß er haben um sich gegenüber Widersachern elegant durchzusetzen. Das fehlte Wulff.
Da sagte mal jemand: "wer von euch ohne Schuld ist werfe den ersten Stein."
und meinte damit, daß niemand, niemand, ohne Schuld sei.
Und nun sollen Staatsrepräsentanten wieder Vorbilder mit einwandfreier Moral und unstrapazierter Tugend sein? Ausgerechnet die? Das hört sich ziemlich, hm, unaufgeklärt an, wo es aus unserer Demokratie nur so herauspseudiert.
Aber der Gauck, gell. Vorbild!
gruß
0--gg-