Krass: Weihnachtsmarkt heisst nun wegen Islam Wintermarkt

Das müsst ihr echt lesen, denn das ist echt voll krass: immer mehr Weihnachtsmärkte müssen aus Rücksichtsnahme vor Muslimen in „Wintermarkt“ umbenannt oder verboten werden, die Grünen wollen gar den Weihnachtsbaum abschaffen!

Solche und ähnliche Meldungen machen immer mehr die Runde („bitte teilen und weitersagen, wir müssen endlich die Wahrheit sagen!!!“ darf oft nicht fehlen). Nur: diese Behauptung schwankt schlicht zwischen falsch und erstunken und erlogen. Mal hat die BILD am Sonntag falsch berichtet und andere abgeschrieben, mal heißt der „Weihnachtsmarkt“ schon seit zehn Jahren „Wintermarkt“ – nicht weil irgendwelche Muslime irgendwas verbieten wollen, sondern weil er bis in den Januar geht. Und manchmal wird eine Aktion gegen den Islam vollkommen umgedeutet:

Es gibt im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg keinen einzigen verbotenen Weihnachtsmarkt und keinen einzigen verbotenen Christenumzug.
Das ist die besondere Ironie des Weihnachtsmarktmärchens: Dass ein Beschluss, der sich in Realität bisher nur gegen den muslimische Ramadan gerichtet hat, als Angriff auf das christliche Abendland umgedeutet wird. Wenn Pegida, Hogesa und CSU wüssten, wie es wirklich ist - sie müssten stolz auf Kreuzberg sein.

Aber es passt ja so schön in das neue Weltbild, dass uns mancher zeichnen will: „Die Muslime überrennen uns, und nehmen uns sogar den Weihnachtsmarkt weg.“ Die Wahrheit ist vollkommen egal, wenn man eine tolle Schlagzeile hat und vom Klickvieh viele Klicks kriegt. 

Also, wenn jemand dieser Behauptung begegnet nicht nur dran denken sondern auch laut sagen: es ist alles Unsinn. 

Aber, wird jetzt mancher einwenden, die Geschichte mit dem Weihnachtsbaum in Düsseldorf, den die Grünen verbieten wollen, wegen der Muslime natürlich, die stimmt doch. Oder?

Nein:

Norbert Czerwinski, Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion, wurde von der BILD-Zeitung gefragt, was er von der Idee der Baumschutzgruppe für lebende Weihnachtsbäume hält. Seine Antwort: „Jetzt, wo die Rathaustanne nicht mehr als Freundschaftsgeschenk aus Lillehammer kommt, wäre ein guter Zeitpunkt die Idee zu diskutieren.“

Also, die wollen nicht den Weihnachtsbaum abschaffen, sondern – da nicht mehr jährlich ein frisch gefällter Baum von den Norwegern geschenkt wird – überlegen, einen Baum zu pflanzen, der nicht gefällt werden muss und jedes Jahr Weihnachtsbaum ist. Wegen der Muslime? Wohl kaum.

Ähnlich läuft es bei vielen anderen Aufregerthemen. Irgendwer behauptet irgendwelchen Unsinn, und viele verbreiten es ungeprüft weiter. Je größer der Aufreger, desto besser klappt das.

Übrigens: es gibt auch Muslime, die in ihrer Wohnung einen Weihnachtsbaum aufstellen. Und bei denen die Kinder Geschenke bekommen. Habe ich bereits vor über 20 Jahren schon selbst gesehen, weitere Quellen jeglicher Art darf jeder selbst suchen.

Links/Quellen:

Weihnachtsmarktverbot:

Düsseldorfer Weihnachtsbaumverbot: